Herzlich willkommen mein Block ;)
text by Yuki Nagasato
Dienstag, 22. März 2011
Sonntag, 20. März 2011
Gefühlen eine Gestalt geben / Gedanken in die Tat umsetzen
Es gibt nichts Schöneres, als Tage, in denen nichts Ungewöhnliches geschieht.
Was mögen die Menschen fühlen, was mögen die Menschen denken, deren selbstverständlicher Alltag sich in einem kurzen Augenblick komplett verändert hat?
Ich habe über die Tatsache nachgedacht, dass ich am Leben bin,
und habe dabei bemerkt, was mich leben lässt.
Ich habe an die Bestimmung gedacht, die mir gegeben wurde,
und die mich am Leben erhält: Im Jetzt zu leben, mit allem
was ich habe - und so gut ich kann.
Ich bin dankbar für all das Mitgefühl, und ich möchte mit den Gedanken und Gefühlen, die ich in mir trage, der Welt um mich etwas zurückgeben.
Der Schmerz, den ich fühle, ist wohl lächerlich und klein im Vergleich zu der
Angst, dem Schmerz, der Unsicherheit und dem Leid, das die Menschen empfinden, die von der Katastrophe heimgesucht wurden.
Kraft bedeutet, alles zu ertragen.
Durchzuhalten, was auch immer auf uns zukommt.
Das ist Kraft.
Die Menschen haben diese unglaubliche, alles Vorstellbare übersteigende Kraft, für etwas oder für jemanden alles zu ertragen.
Diese Kraft ist mit Logik nicht zu erklären, es gibt keine Worte dafür.
Es ist nicht selbstverständlich, ein normales Leben zu führen.
Es gibt im Grunde nichts, was selbstverständlich ist.
Wir, die täglich den ganz gewöhnlichen Alltag erleben, sollten uns
fragen, ob darin nicht bereits das wahre Glück liegt.
Es wird bestimmt viele Menschen geben, nicht nur Japaner, die sich
aufgrund der Katastrophe in Japan solche Gedanken machen und sich
im Vergleich zu alldem winzig fühlen, überall auf der Welt.
Jeden Bürger eines Landes betrifft das, was in seinem Heimatland,
seinem Vaterland passiert. Niemand darf sich davon abwenden.
Man muss den Tatsachen offen ins Gesicht sehen.
Ich bin stolz darauf, Japanerin zu sein. Stolz darauf,
in Japan geboren zu sein.
Und ich glaube ganz fest daran, dass wir die Leben all jener,
die von uns gegangen sind, wertschätzen können, wenn wir mit
all unserer Kraft und so gut wir können im Jetzt weiterleben.
Es ist nicht möglich, das Rad der Zeit zurückzudrehen.
Alles, was wir tun können, ist nach vorne zu sehen und mit
aller Kraft eine neue Zukunft zu schaffen.
Die Gedanken und Taten jedes einzelnen von uns bilden Japans Zukunft.
Verleihen wir unseren Gefühlen Ausdruck.
Lassen wir unseren Gedanken Taten folgen.
Yuki
Was mögen die Menschen fühlen, was mögen die Menschen denken, deren selbstverständlicher Alltag sich in einem kurzen Augenblick komplett verändert hat?
Ich habe über die Tatsache nachgedacht, dass ich am Leben bin,
und habe dabei bemerkt, was mich leben lässt.
Ich habe an die Bestimmung gedacht, die mir gegeben wurde,
und die mich am Leben erhält: Im Jetzt zu leben, mit allem
was ich habe - und so gut ich kann.
Ich bin dankbar für all das Mitgefühl, und ich möchte mit den Gedanken und Gefühlen, die ich in mir trage, der Welt um mich etwas zurückgeben.
Der Schmerz, den ich fühle, ist wohl lächerlich und klein im Vergleich zu der
Angst, dem Schmerz, der Unsicherheit und dem Leid, das die Menschen empfinden, die von der Katastrophe heimgesucht wurden.
Kraft bedeutet, alles zu ertragen.
Durchzuhalten, was auch immer auf uns zukommt.
Das ist Kraft.
Die Menschen haben diese unglaubliche, alles Vorstellbare übersteigende Kraft, für etwas oder für jemanden alles zu ertragen.
Diese Kraft ist mit Logik nicht zu erklären, es gibt keine Worte dafür.
Es ist nicht selbstverständlich, ein normales Leben zu führen.
Es gibt im Grunde nichts, was selbstverständlich ist.
Wir, die täglich den ganz gewöhnlichen Alltag erleben, sollten uns
fragen, ob darin nicht bereits das wahre Glück liegt.
Es wird bestimmt viele Menschen geben, nicht nur Japaner, die sich
aufgrund der Katastrophe in Japan solche Gedanken machen und sich
im Vergleich zu alldem winzig fühlen, überall auf der Welt.
Jeden Bürger eines Landes betrifft das, was in seinem Heimatland,
seinem Vaterland passiert. Niemand darf sich davon abwenden.
Man muss den Tatsachen offen ins Gesicht sehen.
Ich bin stolz darauf, Japanerin zu sein. Stolz darauf,
in Japan geboren zu sein.
Und ich glaube ganz fest daran, dass wir die Leben all jener,
die von uns gegangen sind, wertschätzen können, wenn wir mit
all unserer Kraft und so gut wir können im Jetzt weiterleben.
Es ist nicht möglich, das Rad der Zeit zurückzudrehen.
Alles, was wir tun können, ist nach vorne zu sehen und mit
aller Kraft eine neue Zukunft zu schaffen.
Die Gedanken und Taten jedes einzelnen von uns bilden Japans Zukunft.
Verleihen wir unseren Gefühlen Ausdruck.
Lassen wir unseren Gedanken Taten folgen.
Yuki
Donnerstag, 17. März 2011
Deucher Meister2010/11
Ich war gerade dabei, zum Stadion aufzubrechen und öffnete
die Tür meiner Wohnung, als ich auf dem Boden eine kleine
süße Blume und Schokolade fand.
Ich weiß nicht, von wem dieses Geschenk stammt und warum er oder sie
es vor meiner Tür abgelegt hat. Es ist nur eine Vermutung, aber ich glaube,
dass ein Kind, das im selben Gebäude wohnt wie ich, sie in Gedanken an
Japan dort hingelegt hat. Ja, ich glaube ganz fest, dass es so ist.
In jenem Augenblick, als ich dieses Geschenk dort liegen sah,
fehlten mir die Worte und ich musste augenblicklich weinen...
Die Tatsache, dass Japan von einer Katastrophe heimgesucht wurde
und die Tatsache, dass ich Japanerin bin... Es fühlt sich an, als ob
Japan selbst ein Teil meiner Familie ist. Ich habe für mein Land dieselben
Gefühle, wie ich sie auch meiner Familie gegenüber habe.
Wir konnten das Spiel gewinnen und beendeten die
Bundesliga-Saison 2010/11 als Deutscher Meister.
Zum heutigen Spiel kamen mehr als 7000 Zuschauer... das sind sieben Mal soviel wie üblich.
Vor dem Anpfiff wurde eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer
der Katastrophe in Japan abgehalten. Kurz davor sagte der Stadionsprecher
folgende Worte:
"Ganz besonders denken wir an Familie und Freunde unserer Spielerin Yuki Nagasato."
Als die Schweigeminute vorüber war, war ich den Tränen nahe, doch ich hatte
das Gefühl, vor dem Anpfiff nicht in Tränen ausbrechen zu dürfen. Aus diesem
Grund tat ich alles, um die Tränen zu unterdrücken.
Die Medaillie zur Meisterschaft überreichte mir der deutsche Bundespräsident Christian Wulff.
Er umarmte mich herzlich und sagte mir einige tröstende Worte.
Ich kämpfte wie auch vor dem Spiel ein weiteres Mal mit den Tränen.
Diese sensible, empfindsame Seite von mir kannte ich bisher kaum.
Ja, es kann sogar sein, dass ich diese Art von Gefühl zum ersten Mal empfand.
Die Meisterschaft, die wir heute errungen haben, widme ich allen Menschen in Japan.
Das sind die Schienbeinschoner, die ich heute beim Spiel getragen habe.
Ich wollte meinen Gefühlen unbedingt irgendwie Ausdruck verleihen.
Ich habe sie heute zum ersten Mal getragen,
und dieses erste Mal wird auch das letzte Mal sein.
Ich hoffe, meine Botschaft ist bei den Menschen in Japan angekommen.
Das heutige Spiel war jedoch noch nicht das letzte in dieser Saison.
Am Mittwoch folgt das Viertelfinale der Champions League, wofür wir
nach Frankreich fliegen werden. Nächste Woche Samstag findet dann
das Finale des DFB-Pokals statt.
Ich werde auch weiterhin unverändert jeden Tag hart trainieren.
Ich werde auf dem Platz weiterhin alles geben.
Das sind die Dinge, die ich tun kann.
Ich bete, dass so viele Leben wie möglich gerettet werden.
Ich bete, dass der Wert jeden einzelnen Lebens geschätzt wird.
Ich bete, dass so viele Menschen wie möglich ihr Lächeln wiederfinden.
Ich werde von Deutschland aus weiter für die Menschen in
Japan beten und im Rahmen meiner Möglichkeiten alles tun,
was in meiner Macht steht.
Yuki Nagasato
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